Der österreichische Modellbahnhersteller Roco hat einen Tag nach Weihnachten via Internet und Social Media sein neues Premiumprodukt, den ÖBB Nightjet, zurückgerufen und vom Einsatz und Betrieb der Modelle abgeraten.
Produktrückruf “Nightjet” sowie “Black Edition”
Der Auslöser
An Weihnachten postete vectronjaeger_h0 auf Instagram schockierende Fotos seines nagelneuen Nightjets von Roco, der während der Fahrt auf seiner Anlage anfing zu brennen. Dabei wurde ein Teil der Anlage und weitere Modelle zerstört und die Fahrzeuge haben nicht einmal mehr Schrottwert.
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Das Modell
Bereits Ende 2023 hat Roco das siebenteilige Set des von Siemens neu entwickelten und gebauten Nightjets angekündigt. Ein Highend Modell, das nicht nur extrem detailliert , sondern auch mit einigen neuen technischen Features bezüglich Beleuchtung aufwarten soll. Sowohl in DC als auch AC wurde dieses Highlight groß angepriesen und der stolze Preis von 1.499 Euro sorgte von Beginn an in der Modellbahnwelt für Aufregung. Diese wurde noch gesteigert als Roco eine sog. „Back Edition“ ankündigte, die nochmals 200 Euro (im Internet teilweise bis zu 2.200 Euro!) mehr kostet und nur in geringer Stückzahl aufgelegt wird. Bei den meisten Online Händlern waren die Wagensets trotzdem schnell ausverkauft, auch wenn diese nur zum Vorbestellen waren.
Die Konsequenzen
Kurz vor dem Jahreswechsel ist dieser Produktrückruf natürlich ein unglaubliches PR-Desaster für Rocco. Natürlich wird in den sozialen Medien von allen Roco-Hatern jetzt unglaublich viel Häme ausgeschüttet und viele sehen sich bestätigt, dass die Qualitätskontrolle bei den großen Herstellern immer mehr zu wünschen übrig lässt. Das Social Media Team der Österreicher beeilte sich auch schnell klar zu stellen, dass die Modelle nicht in Asien produziert werden – denn natürlich war das auch wieder, typisch deutsch, ein Argument, warum so etwas passieren konnte.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache weiterentwickelt. Aktuell sind erst mal die Käufer*innen die Dummen. Nicht zu vergessen, die Einzel- und Online-Händler, die sich um die Abwicklung der Aktion kümmern müssen und als Erste die Verärgerung der Modelleisenbahnfans abbekommen. Fakt ist auch, dass dies nicht nur ein gewaltiger Imageschaden ist, sondern auch konkret viel Geld kosten wird. Der Fehler muss gefunden und jedes einzelne Modell entsprechend repariert bzw. korrigiert werden. Auch stellt sich die Frage wie man diejenigen entschädigt, die einen Totalschaden ihrer Modelle beklagen.
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